Kissing Spines = Reit-K.O. - oder?

Die Diagnose Kissing Spines, also sich berührende Dornfortsätze mehrerer Wirbelkörper, klingt für viele Pferdebesitzer erst einmal nach einem Karrieende unter dem Sattel. Doch ist das wirklich so?
Nicht unbedingt! 
Mit dem richtigen Wissen, gezielten Trainingsmethoden und einer individuellen Therapie kann dein Pferd trotz dieser Veränderung oft lange schmerzfrei und leistungsbereit bleiben.

Was sind Kissing Spines?

Die Dornfortsätze sind die knöchernen Vorsprünge der Wirbel, die man teils am Rücken des Pferdes tasten kann. Normalerweise haben sie einen kleinen Abstand zueinander. Bei Kissing Spines liegen diese Fortsätze zu nah beieinander oder berühren sich sogar. Das kann zu Reibung, Entzündungen und Schmerzen führen.

Ursachen & Risikofaktoren

Kissing Spines können verschiedene Ursachen haben: 

  • Anatomische Veranlagung: Manche Pferde haben von Natur aus eng stehende Dornfortsätze
  • Fehlbelastung: Ungünstige Reitweise, schlecht sitzender Sattel oder falsche Hilfengebung können den Rücken überlasten (langfristig) 
  • Muskelschwäche: Schwache Rückenmuskeln lassen die Wirbel enger zusammenrücken
  • Frühzeitige Belastung: Jungpferde, die zu früh und intensiv gearbeitet werden, entwickeln häufiger Rückenprobleme

Die Risikofaktoren  müssen natürlich nicht zwangsläufig zu Kissing Spines führen, jedoch sei an dieser Stelle anzumerken, dass sie es begünstigen können.

Diagnose

Die Diagnose stellt der Tierarzt mittels einer Röntgendiagnostik. Eine gründliche klinische Untersuchung und ggf. weitere bildgebende Verfahren helfen Differentialdiagnosen auszuschließen.

Wie Physiotherapie helfen kann

Die Behandlung richtet sich nach Schweregrad und Symptomatik, sollte aber Hand in Hand mit der tierärztlichen Behandlung einhergehen. 
Konservative Maßnahmen:

  • Physiotherapie & Osteopathie zur Mobilisation und Kräftigung
  • Angepasstes Trainingsprogramm mit festgelegten Schwerpunkten
  • Sehr regelmäßige Sattelkontrollen
  • Schonende Reitweise
  • Ggf. medikamentöse Unterstützung in akuten Phasen


Neben den konservativen Maßnahmen besteht noch die Möglichkeit einer Operation, die in ausgewählten Kliniken ggf. Sinn machen kann. 

Wie Physiotherapie helfen kann

Kissing Spines ist keine hoffnungslose Diagnose. Mit einem individuelle angepassten Trainings- und Therapieplan lässt sich die Leistungsbereitschaft und Lebensqualität deines Pferdes deutlich verbessern!

Kontaktiere mich gerne – wir finden gemeinsam den besten Weg für dein Pferd.